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Die Behandlung der Ruptur der Rotatorenmanschette

Die Rotatorenmanschette ist eine Muskelgruppe von vier Muskeln, die das Schultergelenk umfassen. Sie sind verantwortlich für Stabilität und Funktion des Schultergelenkes. Als Rotatorenmanschettenruptur wird die Ruptur (Riss) eines oder mehrerer Muskeln oder Sehnen der Rotatorenmanschette bezeichnet. Die Läsion (Schädigung) kann traumatische (unfallbedingte) oder degenerative (verschleißbedingte) Ursachen haben.

Durch ein Unfallereignis oder durch zunehmenden Verschleiß infolge einer hohen mechanischen Beanspruchung kann es zu einem Riss einer oder mehrerer Sehnen der Rotatorenmanschette kommen.

Die Schäden der Rotatorenmanschette können vielfältig sein und reichen von einem partiellen Sehnendefekt bis hin zu einem massiven Abriss. Solche Schäden werden häufig von einer fortgeschrittenen Fett-Degeneration der Muskulatur (Muskelgewebe wird durch Fett ersetzt) und einer sekundärer Omarthrose  – einem Verschleiß des Schultergelenkes begleitet.

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko an Defekten der Rotatorenmanschette zu erkranken. Deshalb ist man lange von altersbedingten Verschleißerscheinungen ausgegangen, bei denen man nicht viel tun kann. Wir möchten Ihnen hier einige Behandlungsmethoden vorstellen.

Vollständiger Einriss der Rotatorenmanschette

Abb 1: Vollständiger Einriss der Rotatorenmanschette

Die Diagnose einer Ruptur der Rotatorenmanschette

Da am Schultergelenk viele Strukturen eng aneinander liegen, muss hier eine sehr subtile klinische Diagnostik durchgeführt werden. Wichtigste Untersuchungsmethoden zur Darstellung der Rotatorenmanschette sind die Röntgen– und die Ultraschalldiagnostik.

Hiermit können Defekte der Rotatorenmanschette zuverlässig bestimmt werden. Ein weiteres, optionales Verfahren ist die Kernspintomographie (MRT) mit der eventuell bestehende, begleitende krankhafte Veränderungen dargestellt werden können.

Neben der notwendigen Bildgebung ist die Grundlage der Diagnose jedoch immer die Beschreibung des häufig typischen Krankheitsverlaufes durch den Patienten und die gründliche körperliche Untersuchung durch einen erfahrenen Arzt.

Schulterspezialist Dr. Tom Göhre:

Dr. Tom Göhre Stosswellentherapie anerkannter Spezialist für Erkrankungen der Schulter und deren operativer Versorgung,
 Mitglied der DVSE (Deutsche Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie),
 Mitglied des medical board der Vivira Healthcare Company,
 Top Ten in verschiedenen Ärzteportalen wie Jameda.

Die konservative Behandlung

Die Palette der Behandlungsverfahren beinhaltet alle Möglichkeiten der konservativen Therapie. Diese reichen von der manuellen Therapie,  über Kinesiotape und physikalische Maßnahmen wie Wärme-, Kälte-, Strom- und Ultraschalltherapie bis hin zur Akupunktur. Injektionen mit Lokalanästhetikum/Kortison-Gemisch und antiinflammatorische Medikamente sollen die Entzündung und Schwellung zurückdrängen und damit die gezielte physiotherapeutische Behandlung möglich machen um die Muskulatur zu stärken, die Sehnen zu dehnen und das Gelenk zu mobilisieren.

Die Rekonstruktion der Rotatorenmanschette – die Operation

Tritt trotz umfangreicher konservativer Maßnahmen keine Verbesserung der Schmerzen ein, empfiehlt sich eine Operation. Hier kommen verschiedene endoskopischen (im Gelenk auch arthroskopische) Verfahren, offenen Rekonstruktionen und Muskeltranspositionen bis hin zum künstlichen Gelenkersatz zum Einsatz.

Bei wenig fortgeschrittenen Sehnendefekten und Rissen kommt eine lokale Rekonstruktion (Naht) mit Ausschaltung aller beteiligter Schmerzquellen im benachbarten Gleitraum und dem Gelenk in Frage.

Um ein mögliches Fortschreiten zu irreparablen Defektzuständen zu vermeiden, kann sich auch bei beschwerdearmen Verläufen und kleineren Sehnendefekten die Notwendigkeit einer Operation ergeben. Vor allem, wenn ein Trauma wie ein Unfall die Ursache war.

Bei älteren Menschen ist man aufgrund der höheren OP-Risiken und geringeren Funktionsansprüche etwas zurückhaltender mit Operationen.

Die Operation der Rotatorenmanschette

Das operative Vorgehen richtet sich nach der individuellen Situation des Patienten.  Herr Dr. Göhre führt nahezu 100 Prozent aller Rekonstruktionen arthroskopisch durch – also minimalinvasiv.

Wenn nur eine Verminderung der Schmerzen gewünscht wird, können Fälle mit veralteten Rupturen mit fettiger Degeneration der beteiligten Muskulatur und verminderter Sehnenqualität, auch durch eine arthroskopische Reinigung (Debridement) versorgt werden.  

Hat sich die gerissene Sehne so weit zurückgezogen, dass sie nicht mehr am Oberarmkopf fixiert werden kann und der dazugehörige Muskel ebenfalls zurückgebildet, kann eine muskuläre Ersatzoperation versucht werden. Besonders bei jüngeren, körperlich aktiven Menschen, die eine Verbesserung der Kraft und der aktiven Beweglichkeit wünschen, kann diese aufwändige Operation wie die Verlagerung des Latissimus dorsi-Muskels oder des Pectoralis major sinnvoll sein.

Der Krankenhausaufenthalt beträgt für die Rotatorenmanschettennaht je nach erforderlicher Nachbehandlung und Schwere des Eingriffes zwischen 0 (ambulant) und 2 Tagen.

Das Ziel aller operativen Behandlungen ist die Schmerzausschaltung, aber auch die Wiedererlangung der Kraft und der Beweglichkeit.

Fakten zur Operation der Rotatorenmanschette:

  • Dauer des Eingriffs:  60 Minuten,
  • Narkose: es erfolgt eine Regionalanästhesie (der Arm ist für 24-48 Std. taub) mit zusätzlicher Maskennarkose,
  • Bandage mit Abduktionskissen: für 4-6 Wochen tags und nachts,
  • Klinikaufenthalt: ambulant ggf. 1-2 Tage stationär, abhängig von eventuell bestehenden Zusatzerkrankungen,
  • Schmerzbehandlung postoperativ: Ibuprofen oder Novalgin regelmäßig für 1-2 Wochen, bei Bedarf Oxycodon.

Nachbehandlung der operativen Behandlung:

Nach einer Rotatorenmanschetten-Rekonstruktion ist eine Lagerung des Armes in einem Abspreizkissen für ca. 4 bis 6 Wochen zu empfehlen. Bei großen, ausgedehnten Rissen, die eine Muskelversetzung (Transposition) erfordern, wird meist ein spezieller, individuell gefertigter Kunststoffverband angelegt.

Um die Heilung und Regeneration optimal zu gewährleisten, ist eine intensive, den jeweiligen Phasen angepasste Physiotherapie notwendig. Die Dauer liegt zwischen 10 Wochen und bis zu 6 Monaten.  

Arbeitsunfähigkeit:

Bei Büro-, Lehr-, Management- oder ähnlicher Tätigkeit ist die Rückkehr in den Arbeitsprozess nach 3-6 Wochen realistisch. Patienten mit Muskeltransfer sollten eine Arbeitsunfähigkeit von ca. 2-3 Monaten einplanen. Bei Patienten mit körperlich schwerer Arbeit ist abhängig vom jeweiligen Belastungsprofil eine Rehabilitationszeit über mehrere Monate einzuplanen.

Das Führen eines Fahrzeuges sollte erst nach ca. 6 Wochen erfolgen.

Gerne informiert Dr. Göhre Sie in einem ausführlichen Beratungsgespräch über die Behandlung der Rotatorenmanschette. Vereinbaren Sie einen Termin online.

Hier finden Sie weitere Informationen zu:

Informationen, die Sie vor und nach einer Operation brauchen: 

Nachbehandlungschema Rotatorenmanschettennaht